Rundschau 15.Juli 1987
Barocker St. Georg kam zurück nach Kallmuth
Von Erich Stoffels im Raum Bad Mühstereifel nach langer Suche wieder entdeckt.
Kallmuth. Eine barocke St. Georgs-Figur, die noch aus der Zeit stammt, bevor Kallmuth im Jahre 1804 zur Pfarre erhoben wurde und sich in der damaligen Burgkapelle befand, ist nach vielen Jahren Abwesenheit wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Es handelt sich um eine 50 Zentimeter große Holzschnitzarbeit, die St. Georg als Ritter, darstellt, gekleidet in Waffenrüstung mit engen Beinkleidern und übergeworfenem Mantel. In seiner Rechten hat der Heilige als Attribut seines Kampfes mit dem Drachen, der überwunden zu seinen Füßen liegt, eine Lanze.
Die Palme in seiner Linken gilt als Symbol seines im Jahre 303 unter Kaiser Diokletian erlittenen Märtyrertodes. Die Darstellung der Kopfbedeckung des Heiligen mit einem Halbkranz aus senkrecht stehenden Akanthusblättern anstelle des sonst üblichen Helms ist äußerst selten, entspricht aber der charakteristischen Ornamentik der römischen Kaiserzeit. Ermöglicht wurde die Wiedererlangung der kostbaren Holzfigur durch Erich Stoffels aus Mechernich, der selbst bis 1954 in Kallmuth gewohnt hatte. Das Wissen über die Existenz dieser Figur hatte Erich Stoffels die Suche danach nie aufgeben lassen. Durch den Hinweis eines pensionierten Pfarrers wurde er in einem Dorf des Münstereifeler Höhengebietes fündig. |
Foto: HSL
Dankenswerterweise brachten die Besitzer, ein älteres Ehepaar, dem Wunsch und Verlangen nach Rückerhalt der Georgsfigur, viel Verständnis entgegen. Der erbetene Rückkaufpreis, der von den bisherigen Besitzern für Missionszwecke weiterverwendet werden wird, wurde spontan von einer Kallmuther Bürgerin gestiftet Am 10. Juli konnte Erich Stoffels Pfarrer Salentin die St. Georgsfigur überreichen.
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