2011: Reiter machten sich rar.
Sie verpassten wohl ein farbiges, frohes Fest der Pfarrgemeinde. |
Von Hubert Schmitz (HSL) - Nur knapp 115 Reiter umstanden in lockerer Form den Altarplatz auf der Wiese am Georgspütz, als dort der Gottesdienst mit der abschließenden Segnung der Pferde und Reiter begann. Das kam für die Organisatoren der Pfarrgemeinde, zu der auch die Orte Bergheim, Lorbach und Kalenberg gehören, überraschend. Selbst einige Reiterinnen und Reiter äußerten sich enttäuscht, denn manche ihrer Bekannten waren diese Mal nicht angeritten. Für viele von ihnen ist der St. Georgsritt nämlich immer wieder der willkommene Anlass eines frohen Wiedersehens: Zu erzählen gibt es ja viel, wenn man sich über Jahresfrist nicht gesehen hat. Auch die Zahl der Besucher ohne Pferd war - nach Augenschein - nicht so hoch wie in den Vorjahren.
Am Wetter lag es nicht, ebenso wenig an den Planungen und Vorbereitungen durch die pfarrgemeindlichen Organisatoren. Gesorgt war für eine freundliche Begrüßung, für Speisen und Getränke, für die menschlichen Bedürfnisse, für die Sicherheit durch die Feuerwehren von Lorbach und Weyer, für Erste Hilfe und Rettungswagen, reichlich für Parkplätze, ...
Den musikalischen Part hatte wieder der Musikverein Kallmuth übernommen. So wurden die Hin- und Rückwege der Reiterprozession durchs frühlingsgrüne Tal zwischen Kallmuth und Vollem von ihnen begleitet mit flotten oder feierlichen Märschen und kirchlichen Melodien. Während der Eucharistiefeier gaben sie den Ton an beim Gesang der Gemeinde. - Da zählte es nicht, dass einige Pferde ihren Reitern durch sperriges Verhalten Abneigung gegen die Melodien deutlich machten.
Als Hauptzelebrant des Festgottesdienstes hatte Pfarrer Kurt Hoberg den Provinzial der Arnsteiner Patres Heinz Josef Katrein gewinnen können. In seiner Ansprache ging dieser auf die Gestalt des in Kallmuth verehrten Pfarrpatrons ein und spendete im Ort vom Priesterwagen herunter den vorbei reitenden Prozessionsteilnehmern den abschließenden sakramentalen Segen.
Nach Kallmuth zurückgekehrt trafen sich dann Reiterinnen und Reiter, Priester, Diakone und Messdiener, und viele der übrigen Besucher auf der Wiese am Schevener Weg. Dort gab es gegen den Hunger in reichlichen Mengen Erbsensuppe, Würstchen, Kuchen und gegen den Durst die traditionellen "Getränkesorten". Und während sich alle dort laben konnten, waren - außer den vielen Helfern - noch im Dienst: Die Damen und Herren des Musikvereins Kallmuth, die nach Prozession und Gottesdienst nun auch noch dem gemütlichen Teil des Pfarrfestes mit einem Platzkonzert den richtigen Ton gaben.
Wieso sich erheblich weniger Reiter nach Kallmuth aufgemacht hatten, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Manche Prozessionsteilnehmer vermuteten, dass die Ursache dafür in der Terminkollision 1. Mai / Weißer Sonntag, an dem in vielen Pfarrgemeinden die Erstkommunion gefeiert wird, zu suchen sei. Tatsächlich vermissten regelmäßige Beobachter der Kallmuther Reiterprozession viele der sonst auf Ponys oder Kleinpferden reitenden Kinder. Allerdings erinnern sich die Organisatoren wohl auch der tendenziell rückläufigen Teilnehmerzahlen schon der vergangenen Jahre. |